vSphere 6 bringt mehr als 650 neue Features

3. Februar 2015

Mit vSphere 6 bringt VMware eine neue Version seiner Virtualisierungslösung auf den Markt. Mehr als 650 Innovationen verspricht der Hersteller dabei seinen Anwendern, die mit der Lösung eine hochverfügbare und belastbare On-Demand Cloud-Infrastruktur aufbauen können, auf der jede Anwendung in einer sicheren Umgebung betrieben und verwaltet wird. VMware vSphere 6 wird ergänzt durch vCloud Suite 6, vSphere with Operations Management 6 und Virtual SAN 6. Des Weiteren forciert VMware den Support für offene Frameworks zur Einrichtung und Verwaltung von Cloud-Infrastrukturen mit der neuen VMware Integrated OpenStack Distribution. Virtual SAN 6 ist radikal einfach und bietet vier Mal mehr Performance, doppelt so viel Skalierbarkeit und neue Enterprise-Features für die Unterstützung von unternehmenskritischen Anwendungen.

Prinzip der Long-Distance Live Migration; Quelle: VMware

Im Funktionsbereich „Computing“ wartet vSphere 6 mit einer erhöhten Skalierbarkeit auf: Virtuelle Maschinen unterstützen bis zu 128 virtuelle CPUs (vCPUs) und 4 TByte virtuellen RAM (vRAM). Ein Host (also eine Hypervisor-Instanz mit vSphere 6) unterstützt bis zu 480 CPUs und 6 TByte RAM, 1.024 virtuelle Maschinen pro Host und 64 Knoten pro Cluster (bei 5.5 waren nur 32 Knoten pro Cluster machbar). Damit kommt man pro Cluster auf sehr hohe Skalierungsbereiche: Bis zu 8000 virtuelle Maschinen haben auf einem Cluster Platz – das ermöglicht weitaus höhere Konsolidierungsraten als bisher. Zudem gibt es eine erweiterte Unterstützung für die neuesten x86-Chipsätze, -Geräte, -Treiber und -Gastbetriebssysteme. Im Grafikbereich gibt es eine Optimierung für Hardware-beschleunigte NVIDIA-Grafikprozessoren.

Mit der ersten OpenStack-Distribution von VMware kann die IT Entwicklern eine offene API-Schnittstelle für VMware-Infrastruktur zur Verfügung stellen. Darüber hinaus stellt VMware eine Technologie vor, mit der Anwender die Brücke schlagen können zwischen Public und Private Cloud. Möglich wird dies durch die Kombination von Netzwerk-Virtualisierung mit VMware NSX und VMware vCloud Air, dem Public Cloud Service von VMware, um so eine einzige, sichere Netzwerk-Domain bereit zu stellen.

Auf der Agenda standen bei vSphere 6 Funktionalitäten, um Anforderungen von geschäftskritischen und Cloud-nativen Anwendungen zu erfüllen und so Leistung, Skalierbarkeit und Konsolidierungsraten voranzutreiben. VMware vSphere 6 erhöht zudem Service Levels und die Verfügbarkeit von Infrastruktur und Anwendungen. Zu den neuen Funktionen und Features zählen unter anderem:

Breite Anwendungsunterstützung: vSphere 6 adressiert die spezifischen Herausforderungen von Cloud-nativen Anwendungen wie agile Entwicklungszyklen und multiple Anwendungsinstanzen. Mit vSphere 6 sind Unternehmen in der Lage, Tausende von Komponenteninstanzen einer einzelnen Cloud-nativen Anwendung zu verwalten. Verbesserte Skalierung, Performance und Verfügbarkeit machen vSphere 6 zur Plattform für die Virtualisierung von Scale-up-Anwendungen wie SAP HANA, Scale-Out-Workloads wie Hadoop und unternehmenskritische Anwendungen wie Microsoft SQL Server, Oracle Database, und SAP ERP.

Long-Distance Live Migration: vSphere 6 beinhaltet erstmals Long-Distance vMotion, womit die Live-Migration von Workloads ohne jegliche Ausfallzeit über große Distanzen hinweg wie von New York nach London möglich ist. Ein weiteres Novum in der Branche ist die Multi-Prozessor-Fehlertoleranz mit der Anwender von der kontinuierlichen Verfügbarkeit von großen virtuellen Maschinen bis zu vier virtuellen CPUs profitieren. Unterbrechungsfreie Live-Migrationen von Workloads können jetzt über verteilte Switches und vCenter Server sowie über Entfernungen von bis zu 100 ms RTT (Round Trip Time Verzögerungen) durchgeführt werden. Dank der zehnfachen Steigerung der RTT  durch vMotion über große Entfernungen können Live-Workloads jetzt zwischen physischen Rechenzentren in New York und London migriert werden. Des Weiteren wird ein replikationsunterstütztes vMotion unterstützt. Anwender mit vorhandener Active-Active-Replikation zwischen zwei Standorten profitieren von einer höheren vMotion-Effizienz, die sich abhängig von der Größe der Daten in einer erheblichen Zeit- und Ressourcenersparnis von bis zu 95 Prozent äußert.

Instant Clone Technology: Ursprünglich bekannt als Projekt Fargo, eine Technologie Preview auf der VMworld 2014 in San Francisco, ermöglicht die Instant Clone Technologie das rasche Kopieren und Bereitstellen von tausenden Container-Instanzen und virtuellen Maschinen. Eine neue virtuelle Infrastruktur steht somit in weniger als einer Sekunde bereit.

3D-Grafiken für Desktop-Virtualisierung: Mit vSphere 6 können Unternehmen High-End Arbeitsplätze und grafikintensive Anwendungen auf virtuellen Desktops wie Horizon 6 bereitstellen. Branchen wie Maschinenbau, Automotive, Bildung und Architektur profitieren hiervon besonders. Die NVIDIA GRID vGPU Technologie ermöglicht aufwändige 3D-Grafiken über die Cloud mit größerer Dichte, skalierbarer Leistung und höheren Kosteneinsparungen. Lesen Sie hier die gemeinsame Ankündigung von NVIDIA und VMware.

Professioneller Hypervisor-Converged Storage (Virtual SAN 6) – Die Version 6 von Virtual SAN bietet Skalierbarkeit, Performance und neue Datenservices der Unternehmensklasse und soll damit als ideale Speicherplattform für virtuelle Maschinen fungieren, einschließlich unternehmenskritischer Anwendungen.

Virtual Machine-Awareness für Storage von Drittanbietern: VMware vSphere Virtual Volumes ist eine Lösung, die native Virtual Machine-Awareness für eine Vielzahl von Storage-Systemen von Drittanbietern ermöglicht und so die Software-definierte Speichersteuerungsebene von VMware im Ökosystem erweitert.

Anwender können Leistung, Kapazität und Konfiguration von VMware vSphere 6 mit dem neuen vSphere with Operations Management 6 optimieren. Bei vSphere with Operations Management 6 handelt es sich um eine integrierte Plattform und Management-Lösung, die das Infrastruktur-Management mit Analysen sowie automatisierten Funktionalitäten für die Problembehebung vereinfacht. Die Lösung unterstützt Anwender dabei, Performance- und Konfigurationsprobleme schnellstmöglich zu erkennen und zu beheben, sowie die Rechen-, und Speicherressourcen von nicht ausgelasteten virtuellen Maschinen freizugeben.

Zudem gibt VMware bekannt, dass vCloud Suite 6 mit vSphere 6 zusammen mit den neuesten Versionen seiner Cloud-Management-Lösungen – vRealize Automation 6.2 und vRealize Operations 6 – integriert wird und so eine Private Cloud auf Basis einer Software-Defined Data-Center-Architektur entsteht. Die neueste Version führt außerdem Funktionen für Showback/Chargeback und Budgetierung mittels vRealize Business 6 Standard ein, um Infrastruktur- und Operations-Teams beim Management von Private Clouds zu unterstützen.

Der einfache Weg zu OpenStack

VMware Integrated OpenStack ist eine OpenStack-Distribution, die es Unternehmen erlaubt, den Entwicklern schnell und kostengünstig offene, Cloud-ähnliche APIs zur Verfügung zu stellen und so Zugang zur Enterprise-Class Infrastruktur von VMware zu verschaffen. VMware bündelt, testet und unterstützt alle Komponenten einschließlich des Open Source OpenStack-Codes.Auch IT-Abteilungen mit wenig oder keiner OpenStack- beziehungsweise Linux-Erfahrung können mit VMware Integrated OpenStack eine OpenStack Cloud in Minuten bereitstellen. Die Lösung stellt eine vollständige Integration in die Cloud Management-Plattform von VMware zur Verfügung, so dass Anwender ihr bestehendes Fachwissen für die Verwaltung und Fehlerbehebung einer OpenStack Cloud nutzen können.

VMware stellt Anwendern außerdem neue professionelle Services für einen einfachen Zugang zu Best Practices in der Software-Entwicklung zur Verfügung, damit die Implementierung von OpenStack- und DevOps-Projekten erfolgreich verläuft.

Preise und Verfügbarkeit

VMware vSphere 6, VMware vSphere with Operations Management 6, VMware vCloud Suite 6 und VMware Integrated OpenStack sind voraussichtlich im 1. Quartal 2015 erhältlich.

  • Die Preise für vSphere 6 beginnen bei 995 Dollar pro CPU.
  • Die Preise für vSphere with Operations Management 6 beginnen bei 1.745 Dollar pro CPU.
  • Die Preise für vCloud Suite 6 beginnen bei 4.995 Dollar pro CPU.
  • VMware Integrated OpenStack ist für Anwender von vSphere Enterprise Plus, vSphere with Operations Management Enterprise Plus und vCloud Suite kostenlos.
  • Technischer Support für VMware Integrated OpenStack einschließlich des OpenStack Open Source-Codes ist optional und kann für 200 Dollar pro CPU (Minimum von 50 CPUs) erworben werden.
Die Basis für alle Virtualisierungsoptionen: vSphere 6; Quelle: VMware

Virtual SAN 6 und vSphere Virtual Volumes ermöglichen Software-Defined Storage

Damit das volle Potenzial des Software-Defined Data Center ausgeschöpft werden kann, ist laut VMware ein neuer Ansatz bei Software-Defined Storage erforderlich: Unternehmen müssen Storage-bezogene operative Komplexität und Kostenfaktoren in den Griff bekommen. Bei der Software-Defined Storage-Strategie von VMware steht der Hypervisor im Zentrum, um Storage in die Cloud-Ära zu bringen und die betriebliche Effizienz zu liefern wie einst die Servervirtualisierung im Computing.

VMware Virtual SAN 6 bietet doppelt so viel Skalierbarkeit und eine bis zu 4,5-mal höhere Performance als die Vorgängerversion. Durch zahlreiche neue Enterprise-Funktionen ist es die ideale Storage-Plattform für virtuelle Maschinen, einschließlich unternehmenskritischer Anwendungen. Die Neuerungen umfassen:

  • Neue All-Flash-Architektur –Virtual SAN 6 ermöglicht eine zweistufige All-Flash-Architektur, in der Flash-Geräte sowohl für das Caching als auch für das persistente Speichern von Daten intelligent verwendet werden. Der Input/Output-Durchsatz pro Knoten ist durch die neue All-Flash-Architektur im Vergleich zu Virtual SAN 5.5 vier Mal höher und liefert vorhersehbare Latenzzeiten von unter einer Millisekunde.
  • Maximaler Durchsatz von sieben Millionen IOPS pro Cluster – Ein Virtual SAN Cluster mit 64 Knoten liefert bis zu sieben Millionen Input/Output Vorgänge pro Sekunde (IOPS) mit einer beinahe perfekten linearen Skalierbarkeit.
  • Skalierbarkeit auf 64 Knoten pro Cluster erweitert – Die neue Version verdoppelt die Skalierbarkeit auf 64 Knoten pro Cluster. Kunden können bis zu 6.400 virtuelle Maschinen pro Cluster betreiben und auf bis zu acht Petabyte an Speicherkapazität pro Cluster erweitern.
  • Neue Snapshots der Enterprise-Klasse – Die neue Version führt eine hochleistungsfähige und effiziente Snapshot-Funktion ein, die die Snapshot-Tiefe auf 32 pro virtuelle Maschine erweitert bei gleichzeitiger Minimierung des Performance-Overheads.
  • Neue Rack-Erkennung –Virtual SAN 6 ermöglicht die intelligente Platzierung von virtuellen Maschinen-Objekten zwischen Server-Racks für verbesserte Verfügbarkeit von Anwendungen sogar im Falle eines vollständigen Rack-Ausfalls.
  • Erweiterter Support von Blades – Mit dem neuen Support von „Direct-attached“- JBODs können Kunden Virtual SAN 6 Cluster in Server Blade-Umgebungen großzügig skalieren.

Virtual SAN ist in VMware vSphere integriert und liefert Hypervisor-konvergenten Storage für virtuelle Maschinen. Die Software verfügt über Funktionen für das richtlinienbasierte Storage-Management und verschiebt das Management-Modell für Storage von dem Gerät auf die Anwendung, indem Administratoren innerhalb von Minuten Storage für Applikationen bereitstellen können.

vSphere Virtual Volumes hat breite Unterstützung aus dem VMware-Storage-Ökosystem erfahren. VMware arbeitete dabei eng mit fünf Designpartnern zusammen, die maßgeblich an der Entwicklung dieser Technologie beteiligt waren: Dell, EMC, HP, IBM und NetApp. Die ersten vSphere Virtual Volumes-affinen Storage-Produkte werden voraussichtlich im ersten Halbjahr 2015 zur Verfügung stehen. Sie werden vertrieben über: Atlantis Computing, Dell, Fujitsu, HP, Hitachi Data Systems, IBM, NetApp, NEC, NexGen Storage, Symantec und Tintri. Neben den oben genannten Partnern nehmen weitere 29 Storage-Partner an dem Programm teil mit dem Ziel, eigene Storage-Produkte auf den Markt zu bringen, die VMware vSphere Virtual Volumes-affin sind: darunter CommVault, NEC, Nimble Storage und SolidFire.

Virtual SAN 6 und VMware vSphere Virtual Volumes werden voraussichtlich im Velauf des ersten Quartals 2015 erhältlich sein. Virtual SAN kostet 2.495 Dollar pro CPU. Virtual SAN für Desktop ist bepreist mit 50 Dollar pro User. Die neue All-Flash-Architektur wird als Add-on von Virtual SAN 6 erhältlich sein zu einem Preis von 1.495 Dollar pro CPU und 30 Dollar pro Desktop. vSphere Virtual Volumes wird als Feature in der vSphere Standard Edition und darüber hinaus sowie in den VMware vSphere ROBO Editionen bereitstehen.

Rainer Huttenloher

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