Tool-Tipp: Windows-Firewall einfacher bedienen

24. Mai 2013

Die aktuellen Windows-Systeme sind standardmäßig mit einer Firewall-Software ausgestattet, die für die meisten Einsatzzwecke schon mal als guter Grundschutz dienen kann. Die Einstellung der Regeln für diese Firewall können Administratoren und Anwender in der Systemsteuerung unter Windows-Firewall mit erweiterter Sicherheit vornehmen. Diese Schnittstelle ist aber nicht so intuitiv geraten, dass „normale Nutzer“ oder wenig erfahrene Administratoren damit leicht zurechtkommen: Hier kann ein kleines Software-Tool Abhilfe schaffen.

Firewall Control
Die freie Software Firewall Control: Sie erleichert die Überwachung und die Einstellung der Windows-Software deutlich.

Die Konfiguration einer Firewall gehörte vor nicht allzu langer Zeit noch zu den arkanen Künsten der Systemadministration: Wer sich schon einmal nächtelang durch die verschiedenen Scripte und teilweise unverständlichen Einstelloptionen älterer Firewall-Modelle und auch –Anwendungen gekämpft hat, kann ein Lied davon singen. Für Desktop-Firewalls gilt dies in der Regel nicht, schließlich zielen sie schon grundsätzlich auf einen Nutzerkreis ab, der nicht zu tief in diese Einstellungen einsteigen kann und will.

Die Windows-Firewall, die schon seit Windows XP zur Standardausstattung des Betriebssystems gehört, besitzt in ihrer aktuellen Ausprägung unter Windows 7 und Windows 8 in den Systemeinstellungen mit der Windows-Firewall mit erweiterter Sicherheit eine Schnittstelle zur einfacheren Bedienung. Die Bedienung dieser Oberfläche in Form eines Snap-Ins für die MMC (Microsoft Management Console) dürfte für erfahrene Windows-Administratoren kein Problem darstellen. Aber wenn Anwender oder Systembetreuer, die diese Aufgabe nur zeitweise ausführen, zum Beispiel die Einstellungen für eingehende Verbindungen konfigurieren sollen, stehen sie manchmal doch vor einigen Problemen.

In diesen Fällen besteht dann die Möglichkeit, eine zusätzliche Software zu installieren, mit der die Windows-Firewall komplett ersetzt wird, oder zu einer Software zu greifen, die eine neue Schnittstelle für die Standard-Firewall bietet. Um eine derartige neue Oberfläche handelt es sich bei der freien Software Windows Firewall Control.

Die Software steht auf der Web-Seite des Anbieters direkt zum kostenlosen Download bereit. Dort findet sich auch ein sogenanntes Language File, mit dem die Oberfläche der Software dann auch in deutscher Sprache dargestellt wird.

Mit der Oberfläche der Software sollte es auch Einsteigern leichtfallen, beispielsweise Regeln für den eingehenden Netzwerkverkehr zu erstellen und zu verwenden. Die Sprachdateien werden von freiwilligen Unterstützern erstellt, so dass sich (beispielsweise auch in der deutschen Version) durchaus noch mal Fehler finden lassen. Grundsätzlich ist die Bedienung der Software, die ganz aktuell mit dieser neugestalteten Oberfläche seit dem 23. Mai angeboten wird, aber übersichtlich und erleichtert den Umgang mit der Windows-Firewall deutlich.

Wer 10 Dollar an die Entwickler spendet, bekommt eine Lizenz, mit der die Lösung dann auch dazu in der Lage ist, ähnlich wie andere kommerziellen Desktop-Firewall, einen Lernmodus zu verwenden. Dabei taucht zunächst bei jeder ausgehenden Verbindung eine Mitteilung auf dem Bildschirm auf und der Nutzer kann das Verhalten der Firewall entsprechend beeinflussen. Die Häufigkeit dieser Mittteilungen kann der Nutzer ebenfalls seinen Bedürfnissen entsprechend einstellen.

Aber auch ohne diese zusätzliche Lernfunktion bietet die freie Version der Software alle Möglichkeiten und erleichtert die Bedienung der Windows-Firewall deutlich – wer die Einstellmöglichkeiten und –fähigkeiten der „Windows-Firewall mit erweiterter Sicherheit“ für zu unübersichtlich hält und seine Firewall auch nicht mittels Powershell-Kommandos von der Kommandozeile aus bedienen möchte, der findet hier eine gute und zudem kostenlose Alternative. (fms)

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